Holzwurm Nr. 23 – Sheddadächer sind oft Altlasten

In älteren Industriegebieten stehen sie zu Tausenden: Produktionshallen mit Sheddächern. Leider sind die sägezahnförmigen Dächer aus den 70er Jahren oft schlecht isoliert und teilweise undicht. Im schlechtesten Fall wurde sogar gesundheitsschädigender Asbest verbaut. Richtig saniert sparen die Dächer aber nicht nur viel Heizwärme – sie produzieren sogar Energie.

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Ihr Nik Stuber

Perfekte Ausleuchtung durch Ausrichtung nach Norden
Die Wurzeln des Sheddachs reichen zurück bis in die Frühindustrialisierung in Grossbritannien. Das liegt daran, dass sich mit einem solchen Dach einfach auch grössere Hallen überdachen lassen. Ein weiterer Vorteil von Sheddächern ist, dass eine Ausleuchtung durch den natürlichen Lichteinfall aus Norden blendfrei ohne Bildung von Schlagschatten ermöglicht wird. Ein zusätzlicher positiver Effekt der Ausrichtung der Sheddächer nach Norden ist die Minimierung unerwünschter Hitze; die direkte Sonneneinstrahlung ist verhältnismässig gering.

Schlechte Isolation und Asbest
Viele Industriehallen in der Schweiz sind bereits über vierzig Jahre alt. Die Anforderungen an den energiesparenden baulichen Klimaschutz können deren Dächer in der Regel nicht erfüllen. Genau genommen sind diese Hallen rundum schlecht isoliert. Da über das Dach viermal mehr Wärme verloren geht als über die Wände, fällt eine grosse Wärmedurchlässigkeit an der Hallendecke am meisten ins Gewicht. Eine Dachsanierung mit dem Antrieb, Energie zum Heizen zu sparen, rechnet sich oft nach wenigen Jahren. Dazu kommt, dass viele Sheddächer aus den 70er Jahren heute oft undicht geworden sind. Die reine Verbesserung der Regenwasserableitung ist aber oft nicht möglich, weil die alten Abdichtungen asbesthaltig sind. Wer also sein Dach wieder dicht haben will, muss so oder so sanieren.

Was ist ein Sheddach?
Ein Sheddach besteht aus mehreren aneinander gereihten, parallel angeordneten Pultdächern, die dem Gebäude eine sägeähnliche Kontur verleihen und bei dem die senkrechten Flächen verglast sind. Sheddächer werden meist nach Norden geöffnet, weil sie von dort einen blendfreien Lichteinfall garantieren. Sie werden in Gebäuden eingesetzt, in denen eine gleichmässige Beleuchtung erforderlich ist und direkte Sonne einen Störfaktor darstellen würde, wie zum Beispiel in Produktionshallen.

Strom vom Hallendach
Ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell ist die Kombination der Dachsanierung mit der Installation von Photovoltaik. Nik Stuber sagt: «Vielen Eigentümern leuchtet es ein, dass diese Kombination wirtschaftlich sinnvoll ist.» Stuber sagt, dass es am effizientesten sei, eine Dachsanierung in die energetische Modernisierung mehrerer Werksgebäude einzubetten. Zwingend sei dies aber nicht. Er erklärt: «Angesichts stark gefallener Modulpreise könnten so sehr kurze Amortisationszeiten von nur vier Jahren für eine Dachsanierung erreicht werden. Wir verbauen auf Industriehallen oft ein integriertes Dachsystem. Die vorgefertigten Dachelemente werden schon im Werk mit der Dachhaut und PV Modulen bestückt. So gehen Dachsanierung und Bau einer Photovoltaikanlage zusammen. Der Bauherr erhält ohne Betriebsunterbruch und in kurzer Zeit ein asbestfreies Dach, welches viel besser isoliert ist und noch Strom produziert. Zudem ist auch eine bessere Wasserdichtigkeit garantiert

Quellen: BauNetz media gmbH, photovolatik.eu
Bilder. Bilder: STUBER & CIE AG, istockphoto.com