Holzwurm Nr. 4 – «Nachhaltiges Bauen»

Nachhaltiges Bauen – Vision oder Realität?

Das Bauen ist eine zentrale Komponente in der nachhaltigen Entwicklung. Dies gilt sowohl für den Gebäudebereich und den Infrastrukturbau an sich, als auch im grösseren Kontext für die nachhaltige Quartier- und Arealentwicklung und die Raumplanung. Das nachhaltige Bauen beruht dabei auf dem so genannten 3-Säulen-Modell mit den Dimensionen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Mit einem Investitionsvolumen in der Schweiz von jährlich fast 60 Mia. CHF existiert im Baubereich ein erhebliches Handlungspotenzial. Zur Realisierung dieses Potenzials müssen alle involvierten Anspruchsgruppen bei der Finanzierung, Planung, Ausführung sowie dem Betrieb und Rückbau ihrer Verantwortung gerecht werden. Das es sich beim nachhaltigen bauen mittelfristig um den einzig möglichen Weg handelt, ist für mich klar. Leider habe ich ab und zu das Gefühl, dass Informationen fehlen und man sich der Vorteile zu wenig bewusst ist. Genau das möchte ich mit diesem Newsletter und dem Infoanlass im Oktober ändern. Ihr Nik Stuber

Ihr Nik Stuber

Vision 2000-Watt-Gesellschaft

Vision 2000-Watt-Gesellschaft
Die Vision einer 2000-Watt-Gesellschaft bedeutet, den Pro-Kopf Energiebedarf in Industrienationen binnen fünf Jahrzehnten um zwei Drittel zu reduzieren. Wenn man bedenkt, dass das Einkommens- und Konsumniveau in dieser Zeitspanne um weitere zwei Drittel steigen wird, würde dies also eine effizientere Nutzung von Energie um etwa den Faktor 5 gegenüber dem heutigen technischen Stand bedeuten.

Ist dies technisch-naturwissenschaftlich überhaupt vorstellbar? Könnten die Industrienationen Mitte dieses Jahrhunderts mit 20 % des heutigen Energiebedarfs bei gleichem Konsum-, Mobilitäts- und Produktionsniveau operieren? Eine sorgfältige technisch-naturwissenschaftliche Analyse von 10 Schweizer Wissenschaftlern kommt zu dem Ergebnis: «technisch machbar».

Das Modell 2000-Watt-Gesellschaft
Die 2000-Watt-Gesellschaft ist ein energiepolitisches Modell, das an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich entwickelt wurde. Gemäss dieser Vision sollte der Energiebedarf jedes Erdenbewohners einer durchschnittlichen Leistung von 2000 Watt entsprechen. Die genannten 2000 Watt entsprechen dem Wert von 1990 mit einem Weltjahresverbrauch von 17.500 Kilowattstunden pro Person.